
Dekarbonisierung der Schweizer Medtech-Branche
Der Schweizer Branchen-Verband Swiss Medtech veröffentlichte im Juli seinen Dekarbonisierungsfahrplan für produzierende Medizintechnik-Unternehmen. Er soll die Firmen dabei unterstützen, ihre CO₂-Emissionen systematisch zu senken und das Netto-Null-Ziel effizient zu erreichen.
Nachhaltigkeit in Unternehmen gilt laut Swiss-Medtech-Direktor Adrian Hunn nicht mehr als „Nice-to-have“, sondern als wichtige Voraussetzung für den Marktzugang von morgen, als wirtschaftliche Notwendigkeit. Außerdem verpflichtet das Schweizer Klima- und Innovationsgesetz (KlG) Unternehmen, ihre direkten und indirekten Emissionen (Scope 1 und 2) bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren und unvermeidbare Emissionen der Atmosphäre mit technologischen Lösungen wieder zu entziehen.
Dies gilt auch für Medtech-Unternehmen. Dabei betrifft der Klimaschutz die komplette Wertschöpfungskette der Branche – vom Rohstoffabbau über die Produktion bis zur Entsorgung. Doch die Umsetzung entsprechender Maßnahmen ist eine große Herausforderung, gerade für kleine und mittlere Unternehmen.
In enger Zusammenarbeit mit Mitgliedsunternehmen und der act Cleantech Agentur Schweiz hat der Branchenverband Swiss Medtech deshalb ein Werkzeug entwickelt, das Unternehmen unterstützen soll: den ersten, spezifisch auf die Medtech-Branche ausgerichteten Dekarbonisierungsfahrplan.
Er richtet sich gezielt an produzierende KMU und bietet praxisnahe Ansätze zur Emissionsminderung – von effizienter Gebäudetechnik über den Einsatz erneuerbarer Energien bis hin zu CO₂-armer Mobilität. Die größten Hebel aber liege in der Produktgestaltung und in der Lieferkette: Durch intelligentes Eco-Design, recycelbare Materialien und zirkuläre Geschäftsmodelle lassen sich laut Fahrplan sich Emissionen messbar und langfristig senken – wirtschaftlich tragfähig und ökologisch wirksam.